Lichtmalerei bezeichnet das künstlerische Gestalten mit Licht. Mithilfe von Zeit sowie licht-sensiblen Oberflächen, Fotofilmen oder Kamerasensoren kann Licht dauerhaft sichtbar gemacht werden.
Die Lichtmalerei ist so alt wie die Fotografie selbst. Schon das Wort Fotografie weißt darauf hin: Aus dem Griechischen übersetzt heißt es in etwa „Zeichnen, Schreiben oder Malen mit Licht“.
Zu Beginn der aufkommenden Fotografie wurde sie jedoch aus Sicht vieler bildender Künstler der damaligen Zeit in Konkurrenz zur Malerei gesehen, nahm sie beispielsweise den Portrait-Malern ihre Arbeit ab.
Doch jenseits der reinen Abbildung einer gewünschten Realität gab es seit den Anfängen der Fotografie immer wieder freie, experimentellere Ansätze.
Jenseits der reinen Abbildung
In ihnen wurde Licht als eigenständiges, künstlerisch-formgebendes Mittel begriffen.
So traten seit Beginn des 20. Jahrhunderts signifikante Bildleistungen in Erscheinung: Beispielhaft seien die Vorthographs von Alwin Langdon Coburn (1917) oder auch László Moholy-Nagys Fotogramme am deutschen Bauhaus der 1920er Jahre genannt.
Neben Arbeiten tschechischer Avantgarde-Fotografen zwischen den Weltkriegen kamen zahlreiche Neuansätze der internationalen Nachkriegsfotografie unter Bezeichnungen wie Experimentelle, Subjektive oder Konkrete Fotografie hinzu.
Aktuelle Positionen zeitgenössischer Lichtmalerei
Wegweisende Beispielarbeiten von Vertretern der zeitgenössischen Lichtmalerei sind Hiroshi Sugimotos Nature of Lights, Wolfgang Tillmans’ Freischwimmer oder Thomas Ruffs Substrate.
Exkurs
Was unterscheidet Lichtmalerei vom Light Painting, der Lichtkunst und von Lichtprojektionen? Hier werden die Unterschiede erklärt:
Im Gegensatz zum künstlerischen Ansatz der Lichtmalerei beschäftigt sich Lightpainting vornehmlich – aber nicht nur – im Hobby-Bereich. Ziel ist hier das Erstellen eines möglichst dekorativen Bildes mithilfe von Langzeitbelichtungen und Lightpainting Zubehör.
Mit beachtlichen Ergebnissen: Durch die Verwendung von unterschiedlichsten Leuchtquellen, Taschenlampen und LED-Strahlern werden mitunter atemberaubende Bilder erzielt. Verwendung findet Lightpainting auch in der Werbung, zum Beispiel bei Licht-inszenierten Produktpräsentationen.
Mit zunehmenden technischen Möglichkeiten werden die Genres erweitert und gemischt. Reuben Wu beispielsweise nutzt sein sonst eher werblich orientiertes light painting ebenso im ästhetischen Spannungsfeld zur Landschaftsfotografie. Gern werden auch besondere Orte, wie lost places mit Licht inszeniert.
Mit Lichtkunst wird ein Kunstgenre bezeichnet, in dem künstliche Lichtquellen zu einer Installation zusammengesetzt werden. Aufgrund ihrer Größe findet sich Lichtkunst oft im öffentlichen Raum. Es überwiegt ein ästhetisch-skulpturaler Charakter.
Ein bekanntes Beispiel ist die Lichtgrenze, die die Künstler Marc und Christopher Bauder 2014 entlang des Verlaufs der ehemaligen Berliner Mauer kreierten.
Eines der bedeutendsten Lichtkunst-Museen befindet sich in Unna: Das Zentrum für internationale Lichtkunst zeigt Lichtinstallationen von LichtkünstlerInnen mit internationalem Renommee.
Der wachsende technologische Fortschritt in der LED-Lichttechnik ermöglicht auch größere, häufig temporäre und dynamischeLichtprojektionen mit Schnittmengen zur Videokunst.
Diese Illuminationen von berühmten Gebäuden haben durchaus einen künstlerischen Anspruch. Das Berliner Licht-Event Festival of Lights zum Beispiel begeistert jährlich zehntausende Menschen. Diese imposanten Projektionen haben damit schon Event-Charakter.
Die metaphysische Dimension der Fotografie
In den 60er Jahren sammelte sich eine Gruppe von Foto-Künstlern um den Fotografen und Foto-Theoretiker Gottfried Jäger (*1937).
Als zentrale Schlüsselfigur und Mit-Begründer der Bielefelder Gruppe zur Konkreten Fotografie schreibt er:
“Die Konkrete Fotografie weist hinaus zu Fragen der Transzendenz des Technischen in das Künstlerische, des Materiellen in das Geistige, des Hinüberspielens des Physischen in das Metaphysische.” [1]
Licht ist Energie
Diese metaphysische Dimension faszinierte mich von Anfang an.
Mein zentraler künstlerischer Ansatz weist über den rein formgebenden Charakter des Lichts hinaus: Licht begreife ich als Energie, die sich in einer ihr eigenen Ästhetik manifestiert.
So entstehen stille Bilderwelten aus einem energetischen Innenleben, die man hinter der Allgegenwart und Überzeugungskraft des konventionellen Fotos kaum vermuten mag.
Als junger Vertreter einer neuen Generation der Konkreten Fotografie sehe ich meine fotografischen Arbeiten in dieser besonderen fotografiehistorischen Tradition.
Alle meine Lichtmalereien mit Preisen und Hintergründen findest Du in meinem kostenlosen Kunst-Katalog.
[1] Jäger, Gottfried: René Machler. Konkrete Fotografie, in Gasser, Martin/ Fotostiftung Schweiz (Hg.): René Machler. Am Nullpunkt der Fotografie, Niggli Verlag: Sulgen/ Zürich, 2006, S.180f
Weiterführende Literatur:
– Dietrich, Gunter; Rodríguez, Tomás (Hg.): Konkrete und Generative Fotografie 1960 – 2014, Teil I: Die Pioniere, Katalog zur Ausstellung in der Photo Edition Berlin, 2014. – Museum Ludwig Köln (Hg.): Photographie des 20. Jahrhunderts, Taschen, 2001. – Boris von Brauchitsch: Kleine Geschichte der Fotografie, Reclam, Stuttgart, 2002. – Kröner, Magdalena: Form, Fragment, Formation. Aktuelle Tendenzen der abstrakten Fotografie, in: Drühl, Sven (Hg.): Neue Abstraktion. Abstrakte Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst. Kunstforum International, Ruppichteroth, 2011, Bd. 206., S. 106-121. – Tate Publishing: Shape of Light. 100 Years of Photography and Abstract Art, Tate Modern, London, UK, 2018.
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Was ist Lichtmalerei?
Lichtmalerei bezeichnet das künstlerische Gestalten mit Licht. Mithilfe von Zeit sowie licht-sensiblen Oberflächen, Fotofilmen oder Kamerasensoren kann Licht dauerhaft sichtbar gemacht werden.
Die Lichtmalerei ist so alt wie die Fotografie selbst. Schon das Wort Fotografie weißt darauf hin: Aus dem Griechischen übersetzt heißt es in etwa „Zeichnen, Schreiben oder Malen mit Licht“.
Zu Beginn der aufkommenden Fotografie wurde sie jedoch aus Sicht vieler bildender Künstler der damaligen Zeit in Konkurrenz zur Malerei gesehen, nahm sie beispielsweise den Portrait-Malern ihre Arbeit ab.
Doch jenseits der reinen Abbildung einer gewünschten Realität gab es seit den Anfängen der Fotografie immer wieder freie, experimentellere Ansätze.
Jenseits der reinen Abbildung
In ihnen wurde Licht als eigenständiges, künstlerisch-formgebendes Mittel begriffen.
So traten seit Beginn des 20. Jahrhunderts signifikante Bildleistungen in Erscheinung: Beispielhaft seien die Vorthographs von Alwin Langdon Coburn (1917) oder auch László Moholy-Nagys Fotogramme am deutschen Bauhaus der 1920er Jahre genannt.
Neben Arbeiten tschechischer Avantgarde-Fotografen zwischen den Weltkriegen kamen zahlreiche Neuansätze der internationalen Nachkriegsfotografie unter Bezeichnungen wie Experimentelle, Subjektive oder Konkrete Fotografie hinzu.
Aktuelle Positionen zeitgenössischer Lichtmalerei
Wegweisende Beispielarbeiten von Vertretern der zeitgenössischen Lichtmalerei sind Hiroshi Sugimotos Nature of Lights, Wolfgang Tillmans’ Freischwimmer oder Thomas Ruffs Substrate.
Exkurs
Was unterscheidet Lichtmalerei vom Light Painting, der Lichtkunst und von Lichtprojektionen? Hier werden die Unterschiede erklärt:
Im Gegensatz zum künstlerischen Ansatz der Lichtmalerei beschäftigt sich Lightpainting vornehmlich – aber nicht nur – im Hobby-Bereich. Ziel ist hier das Erstellen eines möglichst dekorativen Bildes mithilfe von Langzeitbelichtungen und Lightpainting Zubehör.
Mit beachtlichen Ergebnissen: Durch die Verwendung von unterschiedlichsten Leuchtquellen, Taschenlampen und LED-Strahlern werden mitunter atemberaubende Bilder erzielt. Verwendung findet Lightpainting auch in der Werbung, zum Beispiel bei Licht-inszenierten Produktpräsentationen.
Mit zunehmenden technischen Möglichkeiten werden die Genres erweitert und gemischt. Reuben Wu beispielsweise nutzt sein sonst eher werblich orientiertes light painting ebenso im ästhetischen Spannungsfeld zur Landschaftsfotografie. Gern werden auch besondere Orte, wie lost places mit Licht inszeniert.
Mit Lichtkunst wird ein Kunstgenre bezeichnet, in dem künstliche Lichtquellen zu einer Installation zusammengesetzt werden. Aufgrund ihrer Größe findet sich Lichtkunst oft im öffentlichen Raum. Es überwiegt ein ästhetisch-skulpturaler Charakter.
Ein bekanntes Beispiel ist die Lichtgrenze, die die Künstler Marc und Christopher Bauder 2014 entlang des Verlaufs der ehemaligen Berliner Mauer kreierten.
Eines der bedeutendsten Lichtkunst-Museen befindet sich in Unna: Das Zentrum für internationale Lichtkunst zeigt Lichtinstallationen von LichtkünstlerInnen mit internationalem Renommee.
Der wachsende technologische Fortschritt in der LED-Lichttechnik ermöglicht auch größere, häufig temporäre und dynamische Lichtprojektionen mit Schnittmengen zur Videokunst.
Diese Illuminationen von berühmten Gebäuden haben durchaus einen künstlerischen Anspruch. Das Berliner Licht-Event Festival of Lights zum Beispiel begeistert jährlich zehntausende Menschen. Diese imposanten Projektionen haben damit schon Event-Charakter.
Die metaphysische Dimension der Fotografie
In den 60er Jahren sammelte sich eine Gruppe von Foto-Künstlern um den Fotografen und Foto-Theoretiker Gottfried Jäger (*1937).
Als zentrale Schlüsselfigur und Mit-Begründer der Bielefelder Gruppe zur Konkreten Fotografie schreibt er:
“Die Konkrete Fotografie weist hinaus zu Fragen der Transzendenz des Technischen in das Künstlerische,
des Materiellen in das Geistige,
des Hinüberspielens des Physischen in das Metaphysische.” [1]
Licht ist Energie
Diese metaphysische Dimension faszinierte mich von Anfang an.
Mein zentraler künstlerischer Ansatz weist über den rein formgebenden Charakter des Lichts hinaus: Licht begreife ich als Energie, die sich in einer ihr eigenen Ästhetik manifestiert.
So entstehen stille Bilderwelten aus einem energetischen Innenleben, die man hinter der Allgegenwart und Überzeugungskraft des konventionellen Fotos kaum vermuten mag.
Als junger Vertreter einer neuen Generation der Konkreten Fotografie sehe ich meine fotografischen Arbeiten in dieser besonderen fotografiehistorischen Tradition.
Alle meine Lichtmalereien mit Preisen und Hintergründen findest Du in meinem kostenlosen Kunst-Katalog.
[1] Jäger, Gottfried: René Machler. Konkrete Fotografie, in Gasser, Martin/ Fotostiftung Schweiz (Hg.): René Machler. Am Nullpunkt der Fotografie, Niggli Verlag: Sulgen/ Zürich, 2006, S.180f
Weiterführende Literatur:
– Dietrich, Gunter; Rodríguez, Tomás (Hg.): Konkrete und Generative Fotografie 1960 – 2014, Teil I: Die Pioniere, Katalog zur Ausstellung in der Photo Edition Berlin, 2014.
– Museum Ludwig Köln (Hg.): Photographie des 20. Jahrhunderts, Taschen, 2001.
– Boris von Brauchitsch: Kleine Geschichte der Fotografie, Reclam, Stuttgart, 2002.
– Kröner, Magdalena: Form, Fragment, Formation. Aktuelle Tendenzen der abstrakten Fotografie, in: Drühl, Sven (Hg.): Neue Abstraktion. Abstrakte Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst. Kunstforum International, Ruppichteroth, 2011, Bd. 206., S. 106-121.
– Tate Publishing: Shape of Light. 100 Years of Photography and Abstract Art, Tate Modern, London, UK, 2018.